Buchrezension: Lasst uns schweigen wie ein Grab

Hallöchen ihr Lieben,

da ich ja im kreativen Bereich etwas kürzer treten musste, hatte ich mal wieder Zeit ausgiebig zu lesen. Darunter war auch das tolle Buch, dass ich euch heute vorstellen möchte. Gefunden habe ich es, weil ich ein Buch für das aktuelle Buchthema bei „Die lesende Minderheit“ gesucht habe und mich das Cover sofort angesprochen hat.

Facts:
Titel: Lasst und schweigen wie ein Grab
Autorin: Julie Berry
Verlag: Thienemann
Preis: 12,99 € (D)
Seiten: 303 (Taschenbuch)
Erscheinungsjahr: 2014
Genre: Jugendbuch

Inhalt:
Im Jahre 1890 fallen die Direktorin des St. Etheldra Mädcheninternats und ihr Bruder beim sonntäglichen Essen plötzlich tot vom Stuhl. Da die sieben Bewohnerinnen des Internats, bedingt durch ihre persönlichen Geschichten, auf keinen Fall nach Hause geschickt werden wollen, beschließen sie, die beiden Leichen im Garten zu vergraben, einen Kirschbaum auf das Grab zu pflanzen und das Internat selbst zu leiten. Ein skurilles und gleichzeitig lustiges Versteckspiel beginnt, erschwert durch neugierige Dorfbewohner und zahlreiche Verehrer. Doch während die Mädchen sich in ein Netz aus raffinierten Lügen verstricken, ist der Mörder noch auf freiem Fuß.

Details:
Spätestens seit „Harry Potter“ sollte man sich nicht mehr von dem Genre Jugendbuch abschrecken lassen, denn gerade in dem Bereich verstecken sich wahre Schätze der Unterhaltung. Ebenso verhält es sich auch mit diesem Roman. Er ist voll von skurrilem und morbidem Humor, sehr unterhaltsam und kurzweilig geschrieben. Eine tolle Mischung aus Krimi und Komödie.
Allein die Namen der sieben Hauptpersonen (beispielsweise „Elinor <<Düster>> Siever“) zeigen, wie liebevoll und mit Liebe zum Detail das Buch geschrieben ist. Jeder einzelne Charakter ist detailreich herausgearbeitet und man lernt ihn im Verlauf der Handlung immer besser kennen. Wenn es auch in den ersten Kapiteln etwas schwer ist, alle Hauptpersonen zu überblicken, liest man sich durch den tollen Schreibstil der Autorin jedoch sehr schnell ein.
Das Buch bleibt spannend bis zum Schluss, wie es sich für einen guten Krimi gehört. Ich war gefesselt und habe das Buch regelrecht verschlugen, gefangen in der tollen Atmosphäre, die die Autorin gestaltet hat. Am Ende gibt es einen großen Showdown mit überraschendem Ergebnis.
Mir gefällt besonders die Zeit, in der das Buch spielt. Ob alles historisch absolut korrekt dargestellt ist, wage ich zu bezweifeln, wenngleich sich darum bemüht wurde und es auch für den Roman überhaupt nicht wichtig ist. Denn die Autoin versteht es fabelhaft, im Kopf ein Bild der gesammten Kulisse entstehen zu lassen: Korsetts und Kutschen, Haushälterinnen und Mädchen, die nicht mal ihren Knöchel zeigen dürfen, Giftmord und Teestunde. Willkommen im England der Viktorianischen Epoche.
Durch das teils sehr skurrile Lügenkonstrukt, welches die Mädchen aufbauen, um zu vertuschen, dass ihre Internatsleiterin verstorben ist, kommt man beim Lesen aus dem Schmunzeln kaum heraus. Auch die Probleme mit dem männlichen Geschlecht machen es den Mädchen nicht gerade leichter. Außerdem gibt es da ja noch den Mörder, den es dringend zu finden gilt und die Liste der Verdächtigen wird lang und länger. Ist der Mörder gar unter ihnen zu suchen?

Insgesamt ist das Buch sehr liebevoll gestaltet, das Cover ist traumhaft schön gezeichnet und der Beginn jedes Kapitels ist mit einer Illustration versehen.

Fazit:
Absolute Leseempfehlung von meiner Seite. Gerade Fans der Viktorianischen Zeit werden dieses Buch lieben. Falls ihr „Flavia de Luce“ mögt, werdet ihr von diesem Buch ebenso begeistert sein.

5 von 5 Sternen!

Etwas in eigener Sache: Gern hätte ich euch Bilder (beispielweise vom Cover gezeigt), jedoch ist die Rechtslage da äußerst kompliziert, was das Urheberrecht betrifft. Wenn ihr mögt, dann schaut euch das Buch beispielsweise beim bekannten Onilinebuchversand an, dort findet ihr auch noch weiterführende Rezensionen.

Über ein Feedback zu meiner ersten Rezension würde ich mich sehr freuen!

Alles Liebe

eure Buntschwarz